Forscherwerkstatt
Mit der Forscherwerkstatt bieten wir ein in sich abgestimmtes, organisatorisches, inhaltliches und pädagogisch/methodisches Konzept für den handlungsorientierten Grundschulunterricht im Fach Sachunterricht zu den Bereichen Naturwissenschaft und Technik an.
Zentraler Bestandteil der Forscher-werkstatt sind 20 aufbereitete Forscherkisten, die eine präzise Anleitung und das erforderliche Material zum Experimentieren an die Hand geben und zur Weiterarbeit (tiefergehenden Durchdringung des Themas) anregen.
Es werden Versuche aus den Bereichen Biologie/Naturkunde, Physik, Chemie und Mathematik von den Kindern selbstständig durchgeführt.
Die Arbeit in der Forscherwerkstatt wird ständig evaluiert (Verbesserungen in der Organisationsstruktur, den Versuchsanleitungen, der Versuchsauswahl, etc.).
Hat sich das Konzept etabliert, kann der Bestand auf 50 Kisten aufgestockt werden.
Methodisch-didaktische Konzeption
Die methodisch-didaktische Konzeption einer Forscherwerkstatt lässt sich am eingängigsten in folgender Weise darstellen:
handlungsorientierter Unterricht (unmittelbares Erfahren) als Ergänzung und Gegenentwurf zu medial vermitteltem Wissen
offene Unterrichtskonzepte und Differenzierung des Lernmaterials soll entdeckendes Lernen fördern
spielerischer Zugang zu Naturwissenschaft und Technik
- die angebotenen, verschiedenen Experimentiersets werden von den Kindern selbstständig, nacheinander oder in einer beliebigen Reihenfolge bearbeitet (jedes Kind wird im Laufe seiner Grundschulzeit also alle Themengebiete bearbeiten können)
Zur Geschichte
2008 entwickelte die Grundschule Lavesum in Zusammenarbeit mit dem Förderverein einen vorläufigen Konzeptentwurf für die Einrichtung einer „Forscherwerkstatt“.
Das erarbeitete Konzept befand die Auswahlkommission des Gelsenwasser-Schulprojektes für unterstützenswert und stellte einen Anschubbetrag für die Realisation bereit.
Frau Jersch und Frau Wallkötter suchten im Internet nach entsprechenden - bereits erprobten – Konzepten und wurden bei einer Grundschule in Hessen fündig.
Auf der Grundlage der erhaltenen Informationen erarbeiteten Frau Jersch und Frau Wallkötter ab 2009 ein standortgebundenes Konzept zur Einrichtung einer „Forscherwerkstatt“ in Lavesum, nachdem ein geeigneter Raum gefunden war.
Bisheriges Vorgehen:
Frau Jersch und Frau Wallkötter
räumten den Raum leer, strichen ihn grün, hängten Gardinen auf, durchstöberten die Kellergewölbe der Schule und fanden gut erhaltene Regale, schleppten diese hoch, putzten sie und richteten den Raum nett ein
kauften Aufbewahrungsboxen für die Versuchskisten
starteten einen sorgfältig abgestimmten Spendenaufruf an die Eltern, in deren Verlauf sehr viele wichtige Materialien und Anschauungsobjekte in der Schule eintrafen, z. B. spendete ein Elternpaar eine nagelneue Spüle nebst Unterschrank und montierte diese für uns
kauften alle restlichen Materialien ein und füllten alle 20 Forscherkisten
kauften weitere Regal- und Aufbewahrungssysteme und montierten diese
probierten alle Experimente selbst aus (z. T. mit ihren eigenen Kindern, um Wirkung auf die Kinder zu testen)
organisierten x-mal das ganze Ordnungssystem wieder um, um es zu optimieren
überarbeiteten und änderten bei Bedarf die schriftlichen Versuchsanleitungen
Zukünftiges Vorgehen:
Der feste Unterrichtsablauf, der sich bei jedem Werkstattbesuch wiederholt (ritualisiertes Verhalten) muss nach und nach nun eingeübt werden:
Anfangskreis, Vorbereitungsphase, Experimentierphase, Verschriftlichung (Dokumentation), „Forscherrat“ (Präsentationskreis), Aufräumphase
die „Werkstattregeln“ und das strikte Einhalten des Ordnungssystems müssen besprochen werden
die Führung des „Forscherheftes" (Dokumentation jedes Versuches) muss eingeführt und geübt werden
die übrigen Kolleginnen müssen eingeführt werden und sich einarbeiten
für spezielle Versuchskisten (z. B. Strom) müssen die Schüler als Voraussetzung „Führerscheine“ erwerben
Noch vor den Osterferien planen das zweite und das dritte Schuljahr einen ersten Besuch der Forscherwerkstatt. Sie werden hierbei pro Kleingruppe durch ein Elternteil unterstützt, bis der Ablauf ritualisiert ist.